Naht das Ende von Privatgrundstücken?

"Der Boden gehört uns allen..."

Ist privates Bauland ein Systemfehler? In Europa werden immer öfter Stimmen laut, die eine Enteignung von Privatgrundstücken fordern.

Kaum jemand kann sich heute vorstellen, dass es mit Privateigentum von Grundstücken zu Ende gehen könnte. Durch die zunehmende Bevölkerungsdichte und die damit einhergehende Grundknappheit rückt diese Vorstellung jedoch immer näher. 

Noch nie stand uns Grund und Boden so begrenzt zur Verfügung wie heute und es wird durch die exponentiell steigende Bevölkerungszunahme tagtäglich enger. Eine Konsequenz daraus: Wenn etwas knapp ist, wird das betreffende Gut begehrenswerter und damit auch teuer. 

Die Gewinner der Knappheit sind insbesondere Großgrundbesitzer, die in der Regel geerbt haben, aber auch durchschnittliche, bürgerliche Immobilienbesitzer, die vor 40 bis 50 Jahren um einen Pappenstiel ein Grundstück gekauft haben; auch sie sind jetzt die ganz großen Gewinner. Das spielt sich hauptsächlich in Ballungsräumen statt, wo Grundstückspreise in letzter Zeit geradezu explodierten. Eine Umwidmung von Freiland in Bauland kann einem Bauern bald einen Gewinn von mehreren Millionen Euro einbringen und das, obwohl die Allgemeinheit die Infrastruktur durch Steuern finanziert hat, der Gewinner aber praktisch gar nichts dazu beigetragen hat.

Ein Video, das im Deutschen Fernsehen ausgestrahlt wurde zeigt auf, worauf wir uns künftig einstellen müssen

Kann es noch so weitergehen?

Die meisten von uns spüren es, dass sich da etwas zusammenbraut. Es ist eine seltsame Stimmung wie die Ruhe vor dem Sturm. Hin und wieder sickert es da und dort schon durch, was man nicht glauben möchte: Eine dem französchischen Staatspräsidenten Macron direkt unterstellte Think Tank – Abteilung überlegte 2017 bereits konkret einen direkten Zugriff auf das Grundenteignung von Privatpersonen, wonach generell die Hälfte jedes im Privateigentum befindliche Grundstück in das Eigentum des Staates übergehen sollte und der Enteignete für eine Weiternutzung dieses ehemals in seinem Eigentum befindliche Grundstück eine Nutzungsgebühr zahlen sollte. Diese Überlegung wurde vorerst schnell wieder beschwichtigend aus der öffentlichen Debatte zurückgezogen, bevor die allgemeine Erregung in Europa sich erst richtig entfalten konnte.

Nicht nur in Österreich wollen  Grüne immer lautstärker die Grundstückseigentümer zwingen, die Hälfte ihres Bauplatzes der Gemeinde für den Sozialbau zu überlassen. Verschiedene Denkmodelle grassieren allerorts.

Angesichts der horrend gestiegenen Grundstückspreise, die sich letztlich in den Mietpreisen niederschlagen, hat die Politik einen Großteil der Bevölkerung auf ihrer Seite. Immer aggressiver wird die Forderung nach „leistbarem Wohnraum“ und die Politik gibt nach. Noch halten konservative Parteien scheinbar die Bastion „Eigentum“, fragt sich jedoch: wie lange noch?

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert